Regenwassernutzungsanlage – Wasser und Geld sparen

Über den Wasserverbrauch und die Nutzung von Trinkwasser machen sich nur wenige Gedanken. Doch häufig werden manche Menschen nachdenklich wenn Sie eine Abrechnung für das Wasser in der Hand halten, denn dann staunt man nicht schlecht was für Mengen Wasser pro Jahr in einem normalen Haushalt verbraucht werden.  Ganze 127 Liter pro Person sind es im Durchschnitt!


Regenwassernutzungsanlage

Regenwasser sinnvoll nutzen

Das sind pro Jahr ca. 45 Kubikmeter Trinkwasser die jeder von uns verbraucht, Schade dabei ist das nur ein ganz geringer Teil davon wirklich Trinkwasser sein muss. Zum Beispiel gehen täglich 40 Liter für die Toilettenspülung drauf, das ist fast ein Drittel. Und auch das Wäsche waschen schlägt mit Durchschnittlich 20 Liter pro Person und Tag zu Buche. Also sind allein Toilettenspülung und Wäsche waschen rund die Hälfte unseres Wasserverbrauches die man sehr gut mit Regenwasser abdecken kann. Regenwasser fällt kostenlos vom Himmel direkt auf unser Zuhause, es muss nur aufgefangen und gespeichert werden – und wie das funktioniert erklären wir nun.

Regenwassernutzungsanlage

Eine Regenwassernutzungsanlage sollte gut durchdacht und ordentlich ausgeführt werden, nur so kann man mit einer guten Wasserqualität rechnen mit der man auch bedenkenlos Wäsche waschen kann.

Das einfachste ist natürlich der Bau wenn Sie ein neues Haus bauen, dann können Leitungen und Behälter perfekt geplant und gebaut werden. Aber auch nachträglich lässt sich meist immer eine Zisterne einbauen und das nötige Wasserrohr installieren.

Zunächst muss das Regenwasser gesammelt werden, das geschieht in Tanks unterirdisch oder im Keller – sogenannte Zisternen. Im Außengelände kommen aus Kostengründen häufig Betonzisternen zum Einsatz, wenn der Regenwassertank im Keller aufgestellt wird sind es Kunststofftanks aus Polyethylen.

Diese Tanks werden an die Regenwasserleitungen des Hausdachs angeschlossen, eine Zisterne muss natürlich einen Überlauf haben der an das Regenwassernetz angeschlossen ist oder in eine Versickerung leitet.

Wenn Sie eine Regenwassernutzungsanlage lediglich zum Gießen und Bewässern Ihres Gartens errichten wollen dann genügen natürlich auch Regentonnen, diese gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen so das Sie sich harmonisch und fast unauffällig in Ihrem Grundstück integrieren, eine Übersicht über verschiedene Regentonnen bekommen Sie hier.

Wichtig ist das Regenwasser bevor es in den Tank fließt zu Filtern, es gibt eine Reihe von verschiedenen Filtern die in den Zulauf der Zisterne eingebaut werden.

Es empfiehlt sich bereits in der Dachrinne einen groben Filter einzusetzen um große Dinge wie tote Vögel oder Laub bereits daran zu hindern in das Fallrohr zu gelangen. Das geht natürlich nur bei einem Einfamilienhaus wo Sie die Dachrinne gut mit einer Leiter erreichen um das Filtergut zu entfernen. Dafür verwenden Sie am besten ein Rinnensieb / Laubfang Metall wie Sie hier kaufen können. (LINK)

Der Zulauf in die Zisterne muss beruhigt erfolgen, das heißt das Regenwasser darf nicht einfach von oben hineinplätschern, denn dann würde es jedes Mal den am Boden abgesetzten Dreck aufwirbeln und das den kompletten Tankinhalt verschmutzen.

Ein beruhigter Zulauf kann aus KG-Rohren leicht selbst hergestellt werden. Die folgende Skizze zeigt einen beruhigten Zulauf im Beispiel.

Zisterne beruhigter Zulauf

Beruhigter Regenwasserzulauf in Zisterne

Wichtig ist auch die Entnahme aus der Zisterne, diese sollte schwimmend erfolgen, das heißt das der Saugschlauch mit seinem Ende an einem Ball hängt der Ihn stets 20 cm unter der Wasseroberfläche hält. So wird automatisch immer im saubersten Bereich das Wasser entnommen.

Pumpe für die Zisterne

Ein wichtiger Bestandteil einer Regenwassernutzungsanlage ist die Pumpe die das Wasser aus der Zisterne fördert. Da meist nicht große Höhen (über 8 Meter) gepumpt werden müssen genügt theoretisch ein kleines Hauswasserwerk. Aber Achtung, unbedingt den folgenden Absatz beachten.

Keine Vermischung zwischen Regenwasser und Trinkwasserleitung

Damit ist gemeint das Sie bei leerer Zisterne nicht einfach die Leitung wieder an das normale Hausnetz anschließen können. Denn dadurch können Bakterien aus dem Regenwasser in das Trinkwassernetz (bei Druckverlust) gelangen. Dieses Vorgehen ist strengstens Verboten und kann hart bestraft werden. Eine strikte Trennung zwischen Regenwasserleitung und Trinkwasserleitung ist somit einzuhalten!

Automatische Nachspeisung

Wer es komfortabel mag der kann eine Pumpe mit automatischer Nachspeisung verwenden, diese nimmt Trinkwasser aus der normalen Leitung wenn die Zisterne leer sein sollte. Allerdings kostet dieses Stück Komfort mindestens 1000 Euro, dagegen gibt es einfache Hauswasserwerke bereits ab 100€ im Baumarkt oder Online.

Der einzige Nachteil, wenn die Zisterne leer ist müssen Sie Wasser in die Zisterne füllen, wenn Sie diese Lösung wählen sollten Sie bei erreichten der Regenwassernutzungsanlage darauf achten das ein Außenwasserhahn in der Nähe ist (zum leichteren befüllen) und das Sie ein Hauswasserwerk verwenden das sich automatisch abschaltet sobald kein Wasser mehr gefördert wird, das ist wichtig um die Pumpe vor dem Trockenlaufen zu schützen.

Tipp: Wasserinhalt der Zisterne überprüfen

Um nicht jedes Mal die Zisterne öffnen zu müssen um den Wasserstand zu ermitteln gibt es ein einfaches aber geniales kleines Gerät das nach wenig Installationsaufwand den Inhalt der Zisterne aus der Ferne anzeigt – schauen Sie hier um zur Füllstandsanzeige für eine Zisterne zu gelangen. Hier klicken.

Anlagengröße ermitteln

Einer der schwierigsten Punkte ist die Größe des Wasserspeichers zu ermitteln, grundsätzlich kann man sagen „umso größer umso besser“ – rechnen Sie Ihren Wasserverbrauch (Regenwasser) grob aus. Sie sollten mit einer vollen Zisterne mindestens 4, besser 6 Wochen auskommen ohne Trinkwasser Nachspeisen zu müssen.

Nutzung des Regenwassers

Das das gesammelte Regenwasser für die Toilettenspülung genutzt wird ist für die meisten Menschen klar, aber beim Wäsche waschen kommen doch bedenken. Doch diese sind völlig unbegründet, in Internetforen liest man die wildesten Geschichten, von Vogelkotverseuchtem Wasser bis zur Verfärbung durch Blütenstaub – bei einer ordentlich gebauten Regenwassernutzungsanlage alles Quatsch. Regenwasser zum Wäsche waschen hat sogar einige Vorteile, denn Regenwasser ist sehr weich und ohne Kalk, das bedeutet: Weichspüler ade und eine Verkalkung der Waschmaschine gibt es auch nicht mehr. Probieren Sie einfach selbst und hören nicht auf Unwahrheiten die durch falsche Benutzung oder schlechte Anlagen entstehen.

Fazit: Regenwasser nutzen schont den Geldbeutel und unsere Umwelt. Legen Sie also los und machen sich Gedanken über Ihre eigene Regenwassernutzungsanlage.



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