Welche Heizung für das neue Haus?

Unter unseren Ratgebern sind einige dabei die mit dem Heizen der eigenen vier Wände zu tun haben. Das sind unter anderem: Heizkörper entlüften, Heizen mit Kamin, Richtig Lüften
In diesem Artikel möchten wir auf die Frage eingehen die jeden Häuslebauer irgendwann quält: Welche Art von Heizung soll in den Neubau? Die Auswahl ist groß, doch als Laie verliert man schnell den Überblick und vertraut auf die Empfehlung des Heizungsbauers. Doch ein Einstieg in die Materie lohnt sich, wir geben Ihnen einen Überblick welche Heizungssysteme zurzeit sinnvoll sind.

Heizungsfinder

Welche Heizung für das neue Haus?

Die Qual der Wahl – welches Heizungssystem darf es sein

Als Laie in Sachen Heizung ist man schnell mit den Fachbegriffen überfordert und gibt sein Vertrauen an den Fachmann, den Heizungsbauer. Dieser hat zwar das fachliche Verständnis in Sachen Heizung und Installation, aber nur zu häufig wird eine bestimmte Heizungsart empfohlen aus dem Grund „weil wir diese häufig einbauen“ – Sie sehen es ist unbedingt notwendig sich selbst ein wenig mit diesem Thema zu befassen. Schließlich ist das eine Entscheidung für die nächsten 15 bis 20 Jahre.

Wie bei fast allen Dingen gibt es keinen allgemeinen Tipps, welches Heizungssystem für Sie am besten geeignet ist hängt von vielen Faktoren ab. Weiterführende Informationen finden Sie im kostenlosen PDF Ratgeber von casando.

Brennwertheizung – Gasheizung

Nach wie vor eine gute und solide Möglichkeit ist die Gas-Brennwertheizung. Die Geräte sind günstig in der Anschaffung und der Gaspreis liegt im Mittelfeld bei den Brennstoffen. Brennwertheizungen sind aktuell in rund 50% aller Neubauten die erste Wahl. Grundvoraussetzung ist natürlich das ein Gasanschluss verfügbar, oder überhaupt möglich, ist. In Verbindung mit einer Solarthermie Anlage ist eine Gas-Brennwertheizung eine solide Sache.

Solaranlage Heizungsunterstützung

Solaranlage zur Heizungsunterstützung

Pelletheizung

Eine gute Alternative zur Gasheizung ist die Pelletheizung. Hierbei ist es wichtig zu wissen das eine Pelletheizung deutlich teurer in der Anschaffung ist als eine Gasheizung, allerdings ist der Brennstoff, also die Pellets, nach Hackschnitzeln, der günstigste am Markt. Über die Laufzeit der Heizung kann es also zu Einsparungen kommen so dass die Pelletheizung doch günstiger wird. Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie auch an die Förderung denken, denn zurzeit wird der Einbau einer Pelletanlage durch die Bafa gefördert (hier mehr Infos über die Förderung). Dadurch das die Pellets sehr günstig im Vergleich zu Gas sind, rechnet sich eine Pelletheizung natürlich eher umso mehr man verbraucht, also eher für große Einfamilienhäuser oder Zweifamilienhäuser.

Zu bedenken ist das man für die Pellets ein Lager braucht. In kleinen Einfamilienhäusern ist dieser meist nicht vorhanden. Die Pellets werden überwiegend in einem Bunker gelagert, geliefert wird mit einem LKW der die Pellets per kleinen Schlauch in den Bunker pumpt. Die Heizung holt sich dann die benötigte Menge Pellets selbstständig durch Rohrleitungen. Es ist auch möglich auf einen Bunker zu verzichten, Sie müssen dann allerdings die Pellets als Sackware kaufen und die Heizung per Hand befüllen, je nach Temperatur ist das von 1 bis 4 Tagen nötig.

Wärmepumpen

In den letzten Jahren gab es eine rasante Entwicklung auf dem Markt der Wärmepumpen, auch diese sollten Sie in die engere Wahl bei der Heizungsfindung berücksichtigen. Unterschieden wird zwischen Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Wärmepumpen haben den Vorteil dass Sie kein Lager für Öl oder Pellets brauchen. Sie sind geeignet für gut gedämmte Neubauten die über eine Flächenheizung, also Fußbodenheizung oder Wandheizung, geheizt werden. Dadurch werden nur niedrige Systemtemperaturen erreicht was dem Verbrauch der Wärmepumpe zugutekommt. Diese wird nämlich mit Strom betrieben.

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe beginnt meist mit einer Tiefenbohrung. Aus dem Grundwasser wird die Energie gewonnen.

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Energie aus der Umgebungsluft gewonnen, umso kälter es draußen ist umso geringer natürlich die Effizienz der Wärmepumpe. Daher ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe vorzuziehen wenn eine Tiefenbohrung möglich ist.

Wenn Sie sich für eine Wärmepumpe entscheiden dann ist die ideale Kombination eine PV-Anlage. Denn der eigene Strom den Ihre Photovoltaikanlage produziert kann direkt durch die Wärmepumpe verbraucht werden, das erhöht den Eigenverbrauchsanteil der gesamten Solaranlage.

Holzvergaser

Eine weitere Möglichkeit Ihr Haus zu beheizen ist durch einen Holzbergaser. Mit diesem ist natürlich deutlich mehr Arbeit notwendig bis das Haus warm ist. Denn Sie brauchen zunächst ausreichend getrocknetes Brennholz das für mindestens einen Winter ausreichend ist.
Durch den speziellen Prozess der Verbrennung in einem Holzvergaser entsteht ein sehr hoher Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Effektiver kann Brennholz zurzeit nicht genutzt werden.
Zu einer Holzvergaser Anlage gehört immer eine ausreichend große Pufferung des warmen Heizungswassers. Diese kann aus einem oder mehreren Puffern bestehen, sie speichern das warme Wasser bis es von den Heizkreisen abgerufen wird.

Wenn die Puffer ausreichend groß sind dann müssen Sie den Holzvergaser, je nach Außentemperatur täglich oder alle 2 bis 3 Tage anfeuern um die Puffer zu füllen.

Wer die Arbeit des Heizens und des Brennholz Machens nicht scheut für den ist ein Holzvergaser auf jeden Fall eine Überlegung wert. Je nachdem wie teuer Ihnen das das Brennholz kommt kann das Heizen mit Holz und Holzvergaser eine sehr preiswerte Lösung sein das Haus im Winter zu beheizen.

Micro Blockheizkraftwerke (BHKW)

Blockheizkraftwerke gibt es schon länger am Markt, neu sind die sogenannten Micro-Blockheizkraftwerke. Mit deren Einführung machen Sie auch in Einfamilienhäusern (mit hohem Wärmebedarf) sinn. BHKWs funktionieren über Kraft-Wärme-Kopplung. Es wird als Wärme und gleichzeitig Strom erzeugt. Mit der erzeugten Wärme wird das Haus beheizt und der Strom wird selbst verbraucht oder in das Netz eingespeist und verkauft. Angetrieben werden die Micro Blockheizkraftwerke mit Gas, ein Gasanschluss ist also notwendig.

Momentan gehören die BHKWs zu den teuersten Heizungssystemen am Markt, es kann sich aber, durch die gelichzeitige Erzeugung von Strom dennoch rechnen.

Holzvergaser

Brennholz für den Holzvergaser

Heizen mit Kamin / Kaminofen

In fast jedem Einfamilienhaus ist heute mittlerweile wieder ein Ofen in Form eines Kamins zu finden, zusätzliche Wärme und das romantische Knacken des Holzes machen diese Investition lohnenswert. Besonders bei trägen Fußbodenheizungen kann man die Temperatur nicht einfach mal schnell hochregeln wenn man friert, hierfür ist das anheizen des Kamins wesentlich effizienter. Sehen Sie eine Kamin oder Kaminofen also eher als zusätzliche Wärmequelle die nur bedingt als Alleinheizung geeignet ist.
Fazit: Wir haben Ihnen mit diesem Ratgeber die wichtigsten Heizungssysteme vorgestellt, das erleichtert Ihnen den Einstieg in Ihre Recherchen und bei der Auswahl Ihrer zukünftigen Heizung.



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